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In enger Zusammenarbeit mit dem Hüls-Konzern wurden von der jw-consulting SAP R/3 Ergänzungsprogramme für die besonderen Belange der chemischen Industrie entwickelt und erprobt. Damit werden die Anforderungen aller Produktionstypen, darunter kontinuierliche und diskontinuierliche abgedeckt. Das beeinflußt insbesondere die Abläufe in den Bereichen Produktion, Materialwirtschaft, Vertrieb und Qualitätsmanagement. Die Add-ons sind voll in das SAP R/3 System integriert und wurden ausschließlich mit Mitteln der R/3 Workbench ohne Modifikation des Standards programmiert. Ein zentraler Bestandteil der Anwendung ist eine integrierte Chargenverwaltung und Chargendokumentation für alle Bereiche der Logistik im Unternehmen.Dabei ist eine Verfolgung aller Chargen durch die gesamte Logistikkette, d.h. vom Eingang der Rohstoffe über die Verarbeitung in der Fertigung und die Erstellung des Enderzeugnisses bis hin zum Verkauf und zur Lieferung an den Kunden, sichergestellt. Die verwendeten Chargennummern werden extern vergeben und sind auf Stoffebene eindeutig.
In vielen Unternehmen ist die Tatsache zu berücksichtigen, daß verschiedene Kunden unterschiedliche Anforderungen an stoffgleiche Produkte stellen. Das äußert sich in der Praxis in verschiedenen (Kunden-) Spezifikationen des gleichen Stoffes. Neben diesen Kundenspezifikationen sind auch interne Spezifikationen, z. B. für die interne Verwendung von Chargen abbildbar.
Das System ist hinsichtlich aller Anforderungen, die in diesem Zusammenhang an eine integrierte Software gestellt werden, optimiert. Das äußert sich wie folgt:
Bereich QM:
Vereinfachte Stammdatenpflege für Spezifikationen eines Stoffes
Flexibles Zusammenstellen des Prüfplans über n-Spezifikationen eines Stoffes durch den Auftraggeber.
Die Prüfung erfolgt, auf Basis des zusammengestellten Prüfplans, immer gegen alle Spezifikationen eines Stoffes.
Bereich Materialwirtschaft / Vertrieb:
Die Freigabeinformation beschränkt sich nicht nur auf eine (Kunden-) Spezifikation eines Stoffes sondern auf alle Spezifikationen.
Damit hat das Marketing jederzeit die Information:
1. für welche Kunden eine Charge ebenfalls verwendbar ist
2. für welche Kunden durch Ergänzungsprüfungen eine Charge verwendbar werden könnte.
Die Produktion bekommt über die internen Spezifikationen die Information, welche Chargen zur internen Verarbeitung freigegeben sind. Alle anfallenden Buchungen werden automatisch im Hintergrund durch das System ausgeführt.
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Die volle Integration eines Qualitätsmanagements in das SAP-System R/3 hat entscheidende Vorteile, denn nur ein integriertes System unterstützt die Elemente eines Qualitätsmanagementsystems umfassend, wie es von der Normenreihe ISO 9000 gefordert wird. Nur so sind die Funktionen des Qualitätsmanagements mit allen Unternehmensprozessen verknüpft und durch alle Phasen im Lebenszyklus eines Produkts wirksam. In diesem Zusammenhang ist das Qualitätsmanagement in die Stammdaten und Prozesse folgender Bereiche der Logistik integriert:
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Allgemeine Funktionen
Integration der Qualitätsdaten im Materialstamm, Verwaltung der materialbezogenen Qualitätsinformationen zu Lieferanten und Kunden bzw. VertriebsbereichenVerwaltung von qualitätsbezogenen Dokumenten in der zentralen Dokumentenverwaltung, Anschluß der Qualitätsprüfung und Problembearbeitung an den SAP Business Workflow
Materialwirtschaft (Einkauf, Bestandsführung, Lagerverwaltung, Disposition)
- Zulassung von Lieferanten
- Verwaltung des Freigabestatus von Lieferbeziehungen, z. B. für Erstmuster- oder sonstige Lieferungen
- Lieferantenbewertung aus Qualitätssicht
- Verwaltung und Übermittlung von technischen Lieferbedingungen und Qualitätsmanagementvereinbarungen mit Lieferanten
- Anstoß von Abnahmeprüfungen
- Anforderung und Überwachung des Eingangs von Qualitätszeugnissen
- Problemmanagement in der Beschaffung
- Chargenverfolgung
Es werden alle Materialbelege sowie alle Fertigungs- oder Prozeßaufträge gesammelt, in denen eine Charge vorkommt.
Selektiert werden kann:
- top-down:
Von einer Lieferung an den Kunden ausgehend werden alle Materialien und die jeweiligen Chargen angezeigt, die an der Herstellung der gelieferten Charge beteiligt waren.
- bottom-up:
Alle Stufen (Zwischen- wie auch Endstufen) der Produktion, in die eine bestimmte Charge eines Materials eingeflossen ist, werden angezeigt.Diese Funktionen steht nicht nur für Rohstoffe und Fertigerzeugnisse zur Verfügung, sondern auch für Handelswaren.
Fertigung (Arbeitsplanung, Fertigungssteuerung)
- Integration von Prüfplanung und Arbeitsplanung
- Prüfanstoß in der Fertigung
- Verknüpfung von Prüfung und Fertigung
- Integrierte Rückmeldung von Betriebs- und Qualitätsdaten
- Überwachung der Fertigungsqualität mit Hilfe von Regelkarten
- Problemmanagement in der Fertigung
Vertrieb (Lieferung, Zeugniserstellung)
- Automatische Erstellung von Qualitätszeugnissen zur Lieferung
- Problemmanagement im Vertrieb
Controlling
- Abrechnung von Prüfkosten
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Das System bietet ein besonders auf die Anforderungen der chemischen Industrie abgestimmtes, unternehmensweit in alle betriebswirtschaftlichen Prozesse integriertes hochflexibles LIMS.
Dabei werden nicht nur alle Routineproben, sondern auch alle im Unternehmen anfallenden Sonderproben wie z. B. in den Bereichen Umweltschutz, Abfallwirtschaft, Forschung und Entwicklung abgewickelt. Das Labor arbeitet in seinem gesamten Arbeitsumfeld vollständig probenbezogen und nur mit einem Datum, der Proben-Identnummer. Dies betrifft alle Proben aus den Bereichen:
- Freigabe von Fertigproduktchargen
- Fertigungsbegleitende Prüfungen
- Prüfungen aus dem Bereich Umweltschutz
- Prüfungen von Abfall- und Anfallstoffen
- Prüfungen für Forschung und Entwicklung
Qualitätsplanung
- Grunddatenverwaltung für die Qualitätsplanung und Prüfplanung
- Prüfmerkmale
- Prüfmethoden
- Materialspezifikationen
- Prüfplanung
- Einstellen von Prüfrhythmen zu jedem Merkmal einer Spezifikation
- Bei Spezifikationsänderungen werden alle vorhandenen Chargen neu gegen die geänderte Spezifikation(en) abgeglichen und ein neuer Verwendungsentscheid getroffen.
Planung aller Routineprüfungen in den Bereichen:
- Freigabeprüfung
- Fertigungsbegleitende Prüfung
- Umweltschutzproben
- Abfallproben
Abwicklung aller im Unternehmen anfallenden Sonderproben z. B. aus den Bereichen:
- Umweltschutz
- Abfallwirtschaft
- Forschung und Entwicklung
Qualitätsprüfung
- Prüfanstoß automatisches Generieren des Prüfvorrates
- Prüfen nach dem Auftragsprinzip, d.h. interne Auftraggeber stellen Prüfauftrag im System ein und bestimmen den Prüfumfang
- Prüfabwicklung
- Ein Stoff kann simultan gegen n - Prüfpläne / Materialspezifikationen geprüft werden.
- Ergebniserfassung
- Das System stellt automatisch die Merkmale aus allen zu prüfenden Spezifikationen zusammen Verwendungsentscheid und Folgeaktionen
- Der Verwendungsentscheid wird gegen alle Spezifikationen eines Stoffes getroffen
- Bei Chargensperrungen kann automatisch das Anlegen einer internen Problemmeldungen erfolgen.
- Druck der Arbeitspapiere für Probenahme und Prüfung
Qualitätslenkung
- Statistische Prozeßlenkung
- Qualitätsregelkarten
- Qualitätsmeldungen
- Interne Meldungen z. B. zur Bearbeitung interner Probleme
- Externer Meldungen
- Lieferantenreklamationen
- Kundenreklamationen
- Korrekturmaßnahmen
- Anschluß der Problembearbeitung an die Workflow-Komponente
- QM-Informationssystem für Prüfungen und Prüfergebnisse
- Down-load von Prüfdaten in externe Systeme z. B. MS-EXCEL
- QM-Informationssystem für Qualitätsmeldungen
Zusätzliche Features
- Erstellen von Wochen- und Monatszertifikaten für bestimmte Kunden
- Lotbildung
Die Lotbildung beinhaltet die Zusammenfassung von mehreren Chargen zu einer Charge. Dabei werden alle verfügbaren Chargen eines Stoffes (mit Mengen) zur Auswahl angeboten. Mit der Bildung des Lot werden die einzelnen Merkmalswerte der eingehenden Chargen automatisch zu einem gewichtetet arithmetischen Mittelwert verrechnet. Alle Materialumbuchungen erfolgen ebenfalls automatisch im Hintergrund.
- Erstellung von externen Spezifikationen zur Kundeninformation über die spezifische Zusammensetzung der eigenen Produkte.
Die externen Spezifikationen werden automatisch aus den Prüfspezifikationen (Prüfplänen) ermittelt und im System mit einer Versionsverwaltung geführt. (Auditfähig!)
- Erstellen von internen Spezifikationen für den internen Gebrauch.
Auch die internen Spezifikationen werden automatisch aus den Prüfspezifikationen (Prüfplänen) ermittelt. Sie dienen als Genehmigungsvorlage für Prüfpläne und zur Information aller internen Bedarfsträger über Art und Umfang der Prüfungen zu den einzelnen Stoffen. Interne Spezifikationen werden ebenfalls in Versionen geführt.
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